Rafael Chirbes

Rafael Chirbes, geboren am 27. 6. 1949 in Tabernes de la Valldigna bei Valencia. Die Eltern arbeiteten bei der Eisenbahn und gehörten als Republikaner zu den Verlierern des Spanischen Bürgerkriegs. Der Vater hatte gegen die Franco-Truppen gekämpft und starb, als der Sohn vier Jahre alt war; Chirbes kam daraufhin in ein Waisenhaus. Seine Schulzeit verbrachte er in Internaten, u.a. in León und Ávila. Er studierte Neuere Geschichte in Madrid und schrieb Film- und Literaturkritiken. In den frühen 1970er Jahren gehörte er einer linken Studentengruppe an und wurde in dieser Zeit mehrmals festgenommen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 verließ Chirbes 1978 Spanien, um in Fès (Marokko) Literatur zu unterrichten, aber auch, weil er die allgemein positiv bewertete Transición in Spanien (d. h. den sanften Übergang zur Demokratie) wegen des damit einhergehenden Schweigens über die Vergangenheit sehr kritisch sah. In den 1980er und 1990er Jahren lebte er in Barcelona, Paris, Madrid und in der Extremadura, bevor er in die Gegend seiner Kindheit bei Alicante am Mittelmeer zurückkehrte. Neben Romanen und Essays schrieb er Reportagen für das Reise- und Gourmetmagazin „Sobremesa“, dessen Redakteur er viele Jahre lang war. Seine Bücher über die Francozeit und das Spanien des Übergangs in die Demokratie nach ...